Unser Aufbruch in die Selbstständigkeit

Hast du dich schon einmal gefragt, wie es wäre, auf deinem eigenen Schiff in See zu stechen? Ich meine, ich verstehe das. Am Steuer zu stehen und dem Horizont entgegen zu segeln ist wunderschön. Wunderschön!

Selbstständig zu sein hat viele Vorteile, wie etwa dass du deine eigenen Ideen umsetzen kannst. Gerade am Anfang wirst du aber noch kein oder kaum Geld mit deiner Arbeit verdienen, was natürlich abschreckend sein kann. Auch wir sind zurzeit auf Förderungen angewiesen, um unsere ersten Projekte zu realisieren.

Ich erlebe noch heute mit, wie die drei Käptn’s sich in zahllosen Gesprächen darüber informieren, welche finanziellen Mittel angehende Firmengründer und junge Startups in NRW beantragen können. Deshalb weiß ich, dass es nicht immer ganz einfach ist herauszufinden, wo man weitermachen soll. Also habe ich beschlossen, die einzelnen Schritte unserer Gründerreise mit dir zu teilen! Hoffentlich fällt dir dein Weg in die Selbstständigkeit dadurch etwas leichter.

Letztes Jahr haben wir das NRW- Gründerstipendium beantragt!

Mit dem Gründerstipendium unterstützt das Land NRW Gründer kurz vor oder am Anfang ihrer Selbstständigkeit. Erhält ein Start-up das Stipendium, werden bis zu drei Gründer für maximal ein Jahr mit 1.000 Euro pro Monat unterstützt. Genau: drei. Wenn dein Team mehr Mitglieder hat, bekommen also nur ein paar von euch das Geld. 

Das Stipendium wird unter anderem vom digihub in Düsseldorf vergeben. Der digihub bezeichnet sich als “Digital-Accelerator”, denn er bietet vor allem das sogenannte “Accelerator”-Programm an. Wenn du es in das Programm schaffst wird dein Team fünf Monate lang von Experten auf die Gründung vorbereitet und bekommt finanzielle Unterstützung. Außerdem kannst du von den Erfahrungen voriger Gründer profitieren und ein Netzwerk aufbauen! Neben dem digihub gibt es noch natürlich noch viele weitere Unternehmen, die dem NRW-Gründernetzwerk angehören und Accelerator Programme anbieten sowie das Gründerstipendium vergeben. Wir haben uns an den digihub gewandt, weil der speziell digitale Business Modelle fördert.

Wir haben übrigens an keinem Accelerator Programm teilgenommen, sondern uns direkt für das Gründerstipendium beworben.

Wenn du dich jetzt fragst, wie das Ganze genau abgelaufen ist, keine Sorge. 

Ich habe die ganze Geschichte für dich. Die ganze Geschichte!

Sie beginnt vielleicht etwas anders als du erwartest. Wir sind bei unserem ersten Versuch quasi durchgefallen.

Also, wenn dein Team sich für das Stipendium bewirbt, habt ihr fünf Minuten Zeit, um eure Business Idee einer mindestens dreiköpfigen Jury vorzustellen. Mindestens. Es können auch gerne mal 10 oder mehr da vor dir sitzen. Aber lass dich davon nicht verrückt machen, die Anzahl hat nichts zu bedeuten. Nach dem Vortrag bleiben noch fünf Minuten, um die Fragen der Jury zu beantworten. Das klingt vielleicht sehr knapp, aber du wirst merken, dass du in fünf Minuten theoretisch alle wichtigen Punkte abhaken kannst.

Was haben wir falsch gemacht? Nun, wir haben zwar erklärt, wo wir hinwollen, waren aber nicht konkret genug. Unser Business Modell war nicht das Problem, denn selbst wer keine Videospiele spielt, weiß, dass der Markt riesig ist und während Corona sogar noch explodiert ist. Aber die Konzepte für die ersten Spiele, die wir entwickeln wollten, waren noch zu ungenau. Außerdem haben wir eventuell vergessen zu erwähnen, dass wir in der Hochschule schon Spiele entwickelt haben. Die Jury konnte sich also nicht mal sicher sein, ob wir die technischen Fertigkeiten haben, um unsere Ideen umzusetzen. Tja.

Aber zum Glück ist eine Absage nicht gleich das Ende, denn du kannst dich mehrfach vorstellen! Die Jury hat uns genau erklärt, woran wir noch arbeiten müssen, um beim nächsten Mal bessere Chancen zu haben.

Beim zweiten Versuch haben wir ein detailliertes Konzept für unser erstes Spiel “SnackHunter” vorgestellt. Wir haben auch mit der Idee, Smartphones als Controller zu verwenden, gepunktet. Noch besser: Yannik hat im Rahmen seiner Bachelorarbeit schon das dafür nötige Plug-in entwickelt!

Also nochmal zusammengefasst: 

Sei gut vorbereitet. Es ist wichtig, dass du genau weißt, was du mit deiner Firma erreichen möchtest. Und vergiss nicht klar zu machen, dass du auch das Zeug dazu hast! Um Coronaeinschränkungen musst du dir keine Sorgen machen; wir selbst haben den ganzen Prozess komplett online abgeschlossen.

Wenn dein Team erfolgreich war, bekommt ihr nicht nur das Geld, sondern auch einen Coach, der euch jederzeit Feedback gibt und Kontakt zu anderen Firmen und Events herstellt.

An dieser Stelle möchten wir einmal ganz herzlich unserem Coach Ingo Stefes von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf danken, der kräftig mitrudert um das Schiff in Fahrt zu bringen!

Oh, bevor ichs vergesse: Um das Gründerstipendium zu beantragen, musst du noch keine Firma gegründet haben. Wenn dein Team das Stipendium dann gewinnst, habt ihr noch sechs Monate Zeit, nachdem ihr die erste Zahlung erhalten habt, um zu gründen. Natürlich sollte man das nicht zu lange hinauszögern, schließlich braucht der Papierkram auch seine Zeit. Wir haben direkt nachdem wir die Bestätigung bekamen, dass wir das Stipendium kriegen, alles in die Wege geleitet.

Also, die Vorräte sind gepackt, aber wie genau geht es jetzt weiter? Ich kann mir schon vorstellen, dass der Gedanke, eine eigene Firma zu gründen, nervös macht, weil es da natürlich auch einiges zu beachten gilt. Dazu erzähle ich dir gerne beim nächsten Mal mehr. Beim nächsten Mal mehr!

Mögest du immer Wind in deinen Segeln haben!